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Finanzieren in der Krise – sinnvoll oder riskant? | 📋 Executive Summary

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Finanzieren in der Krise – sinnvoll oder riskant? | 📋 Executive Summary

Funktioniert Venture Debt zur Finanzierung in der Krise?

Martin Gubin
Dec 2, 2022
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Finanzieren in der Krise – sinnvoll oder riskant? | 📋 Executive Summary

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👀 SchnellĂŒbersicht zur Folge

Dies ist eine Executive Summary fĂŒr folgende digital kompakt Podcast-Episode:

🎙 Thema: VC-ErgĂ€nzung: Funktioniert Venture Debt zur Finanzierung in der Krise?

đŸ‘€ Personen: Christian Leybold, Damian Polok

🗓 Veröffentlichung: ab dem 25.10.2022 online

🎙 Hier geht es zur kompletten Episode

✍ Zusammenfassung

  • Wie sieht die Marktsituation aus?

    • Finanzierungen sind schwerer zu bekommen, allerdings brechen ja VC- oder Private-Equityfonds nicht gleich ein, wenn die Börse einstĂŒrzt, weil sie ihre Fonds auf Jahre angelegt haben

    • Es geht aber eher um die Bewertung dort wird die Börse erst wichtig, weil ein Investor sie nutzt, um den Verkaufspreis zurĂŒck zu rechnen, d.h. es geht unter dem Strich um die Kosten einer Finanzierung

  • Was ist Venture Debt?

    • Soll eine strategische OptionalitĂ€t durch Fremdkapital geben, sprich es ist ein Add on fĂŒr Equity um die FlexibilitĂ€t grĂ¶ĂŸer zu machen

    • Venture Debt ist eine andere Finanzierungsform als VC, es muss zurĂŒck gezahlt werden, ist aber kein klassischer Kredit, wo man z.B. 3-4 Jahre ProfitabilitĂ€t zeigen muss

    • Man muss sich Venture Debt eher so vorstellen, dass es dem VC-Lifecycle folgt, sprich du nimmst als Unternehmen ein VC-Investment auf und Venture Debt strukturiert dann in den kommenden Runden darauf hin

    • In der Regel dient Venture Debt dann vor allem dazu, Cash-burn vorzufinanzieren und dadurch spĂ€ter neues Kapital raisen zu können, hat aber auch Nebeneffekte wie Signalling z.B. als vertrauensbildende Maßnahme gegenĂŒber Kund:innen des Startups

  • Typische Struktur

    • Du bekommst ein Darlehen von in der Regel 3-4 Jahren Laufzeit (angeblich zahlen die meisten Unternehmen aber schon in 1-2 Jahren zurĂŒck)

    • dann hast du eine Abrufungszeit von 12 Monaten und kannst deine OpportunitĂ€ten darauf hin checken

    • Venture Debt ist dann immer eine Mischung aus Equity und Debt, das heißt es gibt drei Elemente: Eine Fee (also GebĂŒhr), einen Zins und einen Warrant

    • Den Warrant mĂŒsst ihr euch wie einen Equity-Kicker vorstellen, weil das ist de facto eine Option, das heißt der Venture Debt Geber hat fĂŒr den Exit-Fall die Option nach dem Preis zum Darlehenszeitpunkt Anteile zu kaufen und gleich wieder zum Exit-Preis zu verkaufen

    • Typische Terms im Early-Stage-Bereich sind hier laut Damian 1-2% fĂŒr die GebĂŒhr, 8-10% fĂŒr den Zins und 8-11% Warrant Coverage

    • Die Silicon Valley Bank geht bei der Summenhöhe dann immer hin und orientiert sich an ca. 25-35% der letzten Equityrunde und setzt fĂŒr diese auf RundenbetrĂ€ge ab 5-6 Millionen Euro und hat damit ein Minimum-Ticket von ca. einer Million und setzt dann Meilensteine mit dem Team fest

  • Macht Venture Debt in der Krise Sinn? – Faktor 1: Kapitalkosten

    • Venture Debt ist teuer, weil man als Kreditgeber ein recht hohes Risiko abfangen muss, aber man sollte das gesamtheitlich sehen, frĂŒher machte das  mitunter leidlich viel Sinn, weil Kapital kĂŒnstlich gĂŒnstig zur VerfĂŒgung stand und die KomplexitĂ€t und die Kosten von Venture Debt hinzu kamen

    • Aber geht man in ein normales Marktumfeld zurĂŒck, muss man Equity immer ein Premium geben, also GrĂŒnder:innen wollen nicht stark verwĂ€ssern und fĂŒr den Kreditgeber ist es zwar nicht besichert, hat aber die volle Upsight

    • In solch einer Lage macht Venture Debt also mehr Sinn, denn man kann die VerwĂ€sserung optimieren

    • Man sollte dabei auch die Staple Ratio im Blick behalten, also bildlich gesprochen die Dicke der VertrĂ€ge, denn: wenn man zwei Finanzierungsformen kombiniert gibt es immer ein VerhĂ€ltnis und dieses muss man einmal gesamtheitlich anschauen, der Teufel liegt hier im Detail

    • Die Verhandlungen der wesentlichen Terms ist nicht ganz einfach und man sollte sich vorher Erfahrungswerte einholen und dann kommt eine recht aufwĂ€ndige Dokumentationsphase, das erfordert Zeit und Fokus und erhöht die Reportingpflichten, weil man Fremdkapital drin hat und das ist eher eine Belastung und bedeutet schlich einen Reporting Stream mehr

    • KostenschĂ€tzung: schnell mal 30.000 Euro plus an Legal Costs, kommt aber auf den Finanzierungsbetrag und die KomplexitĂ€t der Portfoliofirma a

  • Macht Venture Debt in der Krise Sinn? – Faktor 2: Runway Extension

    • Dort gibt es schon Fallstricke, es hĂ€ngt von der eigenen Position ab und gibt etwa durchaus Regelungen, die eine minimale Cash-Balance vorschreiben, sodass sonst eine RĂŒckzahlung bei bestimmten Grenzen fĂ€llig wird

    • Man kauft sich in der Tat aber Zeit, um Fehler korrigieren und die weitere Finanzierung planen zu können und dies ist eine wesentliche WĂ€hrung in Startup

    • Dabei sind der Zeitpunkt der Verhandlung und der tatsĂ€chlichen Aufnahme relevante Faktoren und dann auch die konkrete Ausgestaltung in Bezug auf die angedachte KomplexitĂ€t, Höhe etc. – Grundregel hier: “Venture Debt sollte man sich dann ĂŒberlegen, wenn man es nicht braucht”, weil wenn das Geld ausgeht, macht das sonst keinen Sinn

    • In den USA ist das Modell derweil völlig etabliert, ging dort vermutlich schon Ende der 1990er Jahre los und es gibt viele Anbieter und ist gelernt als Strukturelement

    • die Tiefe des Marktes auf der Equityseite, hat dort dazu gefĂŒhrt, dass sich auf der Debtseite auch mehr Angebot entwickelte

    • das Legal Framework ist simpler, vor allem auf der Sicherheitsseite und die Prozesse sind durch den Erfahrungsschatz schneller

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